Die USA sind zum ersten Mal seit 1960 wieder Eishockey-Weltmeister. In einem spannenden und ausgeglichenen Finale in Stockholm setzte sich das Team der Vereinigten Staaten am Sonntagabend mit 1:0 nach Verlängerung gegen die Schweiz durch. Das entscheidende Tor fiel bereits nach gut zwei Minuten in der Overtime. Die Schweiz verliert damit zum zweiten Mal in Folge ein WM-Finale und wartet weiter auf ihren ersten Titel.
Tage Thompson erzielte den Siegtreffer nach 2:02 Minuten in der Verlängerung und ließ damit die US-Spieler und Fans jubeln. Im Globen in Stockholm verfolgten 12.530 Zuschauer das Endspiel, das lange offen und torlos blieb. Der Schweizer Torwart Leonardo Genoni zeigte eine starke Leistung und hielt sein Team mit vielen Paraden im Spiel. Doch am Ende reichte es erneut nicht für den großen Triumph.
Für die USA ist es der dritte WM-Titel der Geschichte. Das letzte Gold hatte die Mannschaft 1960 bei den Olympischen Winterspielen in Squaw Valley geholt, als das Turnier noch als Weltmeisterschaft zählte. Seitdem war die US-Auswahl mehrfach im Halbfinale, schaffte aber nie mehr den Sprung ganz nach oben. Der letzte Finaleinzug bei einer nicht-olympischen Weltmeisterschaft liegt sogar 75 Jahre zurück – 1950 in London.
Für die Schweiz war es eine bittere Niederlage. Schon im Vorjahr verlor das Team das Finale – damals gegen Gastgeber Tschechien. Die zweite Silbermedaille in Folge ist zwar ein großer Erfolg, doch die Sehnsucht nach dem ersten WM-Titel bleibt ungestillt. Besonders emotional war das Endspiel für Andres Ambühl. Der 41-Jährige absolvierte sein 151. und letztes WM-Spiel. Ein goldener Abschluss seiner beeindruckenden Karriere blieb ihm jedoch verwehrt.
„Es tut sehr weh. Wir wollten mehr“, sagte Ambühl nach dem Spiel. „Diese Mannschaft hätte es verdient.“ Die Enttäuschung war ihm deutlich anzusehen. Ambühl gilt als einer der größten Schweizer Eishockeyspieler aller Zeiten. Sein Rücktritt markiert das Ende einer Ära.
Während sich die Schweiz souverän durch das Turnier gespielt hatte – unter anderem mit einem klaren 3:0-Sieg gegen die USA in der Vorrunde – taten sich die Amerikaner zunächst schwer. Erst in der K.o.-Phase fand das Team zu seiner Form. Im Viertelfinale bezwang es Olympiasieger Finnland mit 5:2. Im Halbfinale folgte ein überzeugendes 6:2 gegen Gastgeber Schweden.
Die Schweiz dagegen blieb bis zum Finale ohne Gegentor in der K.o.-Phase. Nach dem 3:0 gegen die USA gewann sie deutlich mit 6:0 gegen Österreich und 7:0 gegen Dänemark. Doch im entscheidenden Spiel fehlte das letzte Quäntchen Glück – und die Durchschlagskraft im Angriff.
Im Spiel um Platz drei setzte sich Schweden bei seinem Heimturnier mit 6:2 gegen Dänemark durch. Die Skandinavier zeigten eine starke Leistung, nachdem sie im Halbfinale gegen die USA ausgeschieden waren. Für Dänemark war es dennoch ein historisches Turnier. Mit dem Sieg über Kanada im Viertelfinale hatte das Team für eine große Überraschung gesorgt. Die erste WM-Medaille blieb ihnen jedoch verwehrt.
Die deutsche Mannschaft war dieses Jahr früh ausgeschieden. Nach durchwachsenen Spielen in der Vorrunde reichte es nicht für das Viertelfinale. Es war das erste Vorrunden-Aus seit 2018.
Mit dem Titelgewinn in Stockholm schreibt die US-Auswahl Geschichte. Nach Jahrzehnten voller Enttäuschungen gelang endlich der große Triumph. Für die Schweiz bleibt nur die erneute Silbermedaille. Der Traum vom ersten WM-Titel lebt weiter, wird aber auf das nächste Jahr verschoben.

