Der FC Schalke 04 steht kurz vor dem Klassenerhalt in der 2. Bundesliga. Doch trotz vermeintlicher Sicherheit geht es in den letzten drei Spielen noch um viel. Es drohen finanzielle Einbußen in Millionenhöhe – und eine bittere Pokal-Auslosung.
Nach der 0:2-Heimniederlage gegen den SC Paderborn kam es zum Bruch: Trainer Kees van Wonderen wurde freigestellt. Der Niederländer hätte seinen Posten eigentlich erst zum Saisonende verlassen. Nun übernimmt U23-Coach Jakob Fimpel die Mannschaft für die restlichen zwei Spiele.
Noch fehlt ein Punkt zum sicheren Klassenerhalt. Doch selbst bei erfolgreichem Ligaabschluss drohen den „Königsblauen“ zwei große Probleme – mit teuren Folgen.
Schalke rutscht in der TV-Geld-Wertung ab
Der erste Grund zur Sorge betrifft die sogenannten TV-Gelder. Diese werden ab der kommenden Saison nach einem neuen Vertrag der Deutschen Fußball Liga (DFL) vergeben. Die Verteilung ändert sich zwar nur leicht, bleibt aber stark leistungsbezogen. Maßgeblich ist die Platzierung in einer Fünfjahrestabelle, in der Schalke nun stark abrutscht.
In dieser Saison liegt Schalke bei den Medienerlösen hinter Köln, Hertha BSC und Darmstadt auf Rang vier. Doch das Bundesliga-Jahr 2019/2020 (Platz 12) fällt bald aus der Wertung. Stattdessen kommt ein weiteres Zweitliga-Jahr hinzu – und das kostet.
Sollten Bochum oder Heidenheim absteigen, stehen sie in der TV-Tabelle trotzdem vor Schalke. Auch Hertha und Darmstadt könnten an den Gelsenkirchenern vorbeiziehen. Sollte S04 zudem nicht aufsteigen, wären auch Hamburg, Düsseldorf und Paderborn potenziell besser platziert.
Die Folge: Statt auf Platz vier könnte Schalke auf Rang sechs oder sieben abrutschen. Dieser Unterschied entspricht laut Medienexperten einem Verlust im mittleren einstelligen Millionenbereich. Geld, das der Traditionsklub dringend bräuchte – vor allem im Hinblick auf den Kaderumbau für die kommende Saison.
DFB-Pokal: Der bittere Amateurtopf droht
Neben der TV-Wertung steht auch der DFB-Pokal im Fokus. Aktuell belegt Schalke Rang 13 der 2. Bundesliga. Sollte das Team jedoch noch auf Platz 15 abrutschen – und der Vorsprung auf Eintracht Braunschweig beträgt lediglich drei Punkte – hätte das eine unangenehme Konsequenz.
Nur die 18 Bundesligisten und die 14 besten Zweitligisten der Vorsaison erhalten im Pokalwettbewerb 2025/2026 den sogenannten Profi-Status. Das bringt nicht nur ein leichteres Los, sondern auch höhere Prämien und mehr Zuschauer. Schalke droht dann, in den „Amateurtopf“ zu rutschen – mit der Möglichkeit, gleich in Runde eins auf ein Schwergewicht zu treffen.
In den letzten Jahren war der DFB-Pokal für S04 oft eine willkommene Einnahmequelle. Der Weg in die zweite Runde brachte stets zusätzliche TV-Gelder und gute Ticketverkäufe. Ein früher Ausstieg könnte den Etat erneut belasten.
Schalkes Ziele schrumpfen – und der Blick geht nach unten
Nach dem 1:2 in Kaiserslautern sprach Profi Janik Bachmann noch vom Ziel, einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen. Doch dieses Ziel ist in weiter Ferne. Der Karlsruher SC auf Rang neun hat bereits zehn Punkte Vorsprung. Realistischer ist für Schalke aktuell der Blick nach unten.
Die letzte Saison war geprägt von sportlichen Rückschlägen, Personalsorgen und einer unsicheren finanziellen Zukunft. Der kurzfristige Trainerwechsel soll nun frische Energie freisetzen, um den Klassenerhalt schnell klarzumachen. Danach beginnt die Planung für eine neue Saison – möglicherweise mit einem neuen sportlichen Konzept.
Zukunft offen: Wer führt Schalke 2025/2026?
Die Trainerfrage für die nächste Spielzeit ist offen. Nach dem Aus von van Wonderen sucht der Verein einen neuen Chefcoach. Auch auf Spielerseite stehen Veränderungen an. Leistungsträger könnten den Klub verlassen, junge Talente sollen verstärkt eingebaut werden.
Sportvorstand Marc Wilmots betonte zuletzt: „Wir müssen wirtschaftlich vernünftig handeln. Jeder Euro zählt.“ Dieses Zitat verdeutlicht, wie wichtig die letzten Spiele für die Bilanz sind.
Auch wenn der Klassenerhalt fast sicher scheint: Für den FC Schalke 04 steht viel auf dem Spiel. Millionenverluste in der TV-Tabelle und ein möglicher Absturz in den DFB-Pokal-Amateurtopf machen die letzten beiden Spieltage enorm wichtig. Nur mit sportlichen Erfolgen lassen sich diese Folgen abwenden.

