Im Umfeld von Donald Trump zeigen viele Frauen ein auffälliges, einheitliches Aussehen: gebräunte Haut, volle Lippen, glatte Gesichter, lange Haare mit Mittelscheitel, starker Lidstrich und künstliche Wimpern. Dieser Look hat sich so stark verbreitet, dass er eigene Namen trägt – wie „Mar-a-Lago-Gesicht“ oder einfach „Maga-Look“, abgeleitet von Trumps Slogan „Make America Great Again“.
Frauen wie Kristi Noem, Lara Trump oder Kimberly Guilfoyle prägen diesen Stil besonders. Sie haben ihr Aussehen über die Jahre stark verändert. Durch Operationen, starkes Make-up und auffällige Kleidung haben sie ein Bild geschaffen, das oft als bewusst politische Inszenierung verstanden wird. Diese äußere Veränderung wird von Beobachtern als „Trumpifizierung“ beschrieben.
Der Look ist dabei mehr als nur Mode. Er passt zu einem bestimmten Frauenbild, das in Trumps konservativer Bewegung vertreten wird. Historikerinnen sehen Parallelen zu evangelikalen Gruppen, in denen Frauen stark auf äußere Weiblichkeit reduziert werden. Hier gelten klare Regeln: Frauen dürfen öffentlich auftreten, wenn sie sich deutlich weiblich geben und politisch voll auf Linie sind.
Weiblichkeit wird in diesem Umfeld nicht frei gelebt, sondern gezielt dargestellt. Figuren wie Karoline Leavitt oder Kristi Noem zeigen sich oft in körperbetonter Kleidung, mit perfektem Styling und manchmal auch mit christlichen Symbolen wie einem Kreuz an der Halskette. Dieses Bild passt zum Ideal der harten Männer und loyalen, schönen Frauen in Trumps Lager.
Ein frühes Vorbild für diesen Stil war Sarah Palin, die 2008 Vizepräsidentschaftskandidatin der Republikaner war. Mit stark toupierten Haaren, bunten Kostümen und scharfen Angriffen gegen politische Gegner kombinierte sie ein weibliches Äußeres mit kämpferischer Rhetorik. Heute führen Frauen wie Nancy Mace, Lauren Boebert und Marjorie Taylor Greene dieses Muster fort. Sie zeigen sich feminin, sind aber oft laut, provokant und streitlustig.
Diese Form weiblicher Inszenierung richtet sich auch gegen moderne Ideen zu Geschlechterrollen. Wer so auftritt, macht deutlich: Wir stehen für klassische Rollenbilder. Der Look wird zur Abgrenzung – gegen Diversität, Transrechte und Gleichstellung. Er zeigt, dass diese Frauen sich bewusst als „echte“ Frauen präsentieren, nach einem Bild, das stark an frühere Schönheitsideale erinnert.
Nicht alle Frauen in Trumps Team folgen diesem Muster. Eine Ausnahme ist Susie Wiles, eine der mächtigsten Strateginnen in Trumps Umfeld. Sie tritt ruhig auf, trägt unauffällige Kleidung und meidet die Öffentlichkeit. Ihre Rolle spielt sich hinter den Kulissen ab – weit weg von Make-up, Social Media und Scheinwerfern.
Trotz solcher Ausnahmen setzen die meisten Frauen im Trump-Lager auf Sichtbarkeit. Ihr Look sorgt dafür, dass sie sofort als Teil des konservativen Teams erkannt werden. Das hilft in den sozialen Netzwerken, wo Aufmerksamkeit und Wiedererkennbarkeit entscheidend sind. Der Stil wird so zum politischen Werkzeug – eine Mischung aus Strategie, Inszenierung und Loyalität.
Trump selbst scheint diesen Look zu schätzen. Er betont oft, wie wichtig öffentliche Wirkung ist. In seinen Worten: Die Bewegung hat die Präsidentschaft „hot“ gemacht. Damit wird deutlich: In der Trump-Welt ist Politik nicht nur Inhalt – sondern auch Show. Und das äußere Erscheinungsbild spielt dabei eine zentrale Rolle.

